| Was ist Amateurfunk und wie werde ich Funkamateur.
Was ist Amateurfunk.
Der Amateurfunkdienst (Englisch: Amateur Radio oder Ham Radio) ist ein Funkdienst gemäß dem Internationalen Fernmeldevertrag. In vielen Ländern sind die internationalen Regelungen in nationalen Amateurfunkgesetzen umgesetzt und die Details in Amateurfunkverordnung sowie zwischenstaatlichen Verträgen präzisiert. Ein Teilnehmer am Amateurfunkdienst wird Funkamateur genannt und bekommt von der zuständigen Fernmeldebehörde ein eindeutiges Rufzeichen zugewiesen.
Amateurfunk ist im Gegensatz zum in den 80er und 90er Jahren weit verbreitetem CB-Funk nicht einfach so von Jedermann nutzbar. Zum Betrieb ist eine Amateurfunklizenz sowie eine Zulassung zur Teilnahme am Amateurfunkdienst notwendig. Für die Lizenz ist ein umfangreiches Wissen aus dem Bereich der Hochfrequenztechnik nötig. Ein weiterer Prüfungsteil befasst sich mit der Gesetzeskunde, hier ist das Wissen über die Regelungen der IARU sowie der VO Funk und aller relevanten Gesetze über den Amateurfunk bis hin zu EMV Richtlinien gefragt. Der dritte Teil der Prüfung richtet sich an die Betriebstechnik, hier ist gefragt wie man sich verhält, wie ein ordentliches QSO (Funkgespräch) abgewickelt wird usw. Zu der Zeit als ich meine Amateurfunkprüfung ablegte war das Fach CW (Morse Telegrafie) noch als 4. Fach an der Tagesordnung, aufgrund von Modernisierungen wurde das Fach allerdings gestrichen, CW ist also kein Prüfungsfach mehr. Ich lege aber jedem der Funkamateur werden möchte nahe es zumindest zu lernen, da der CW-Betrieb noch weit verbreitet ist und einige Vorzüge mit sich bringt. Amateurfunk findet auf den verschiedensten Frequenzbereichen statt, und jeder Frequenzbereich hat seine individuellen Vorteile welche ein Funkamateur für seine Übertragungen ausnutzt, so sind auf Frequenzen der Mittelwelle fast immer und speziel zur Nacht Reichweiten über ganz Europa und bei guten Bedingungen auch darüber hinaus möglich. Auf der Kurzwelle findet der klasische Amateurfunk statt, hier sind je nach Band und Sonnenaktivität alle Kontinente erreichbar. Die Frequenzen im UKW-Bereich werden eher für die sichere und störungsfreie Kommunikation im Nahbereich genutzt, für direkte Verbindungen sind hier Reichweiten bis zu einigen hundert Kilometern möglich, die erzielbare Reichweite hängt allerdings von Faktoren wie: Sendeleistung, Antenne, Antennenhöhe und geographischer Lage ab. Auf den UKW-Frequenzen im VHF-Bereich sind in den Sommermonaten auch Verbindungen durch ganz Europa möglich, im 6 meter Band sogar darüber hinaus. In Zeiten starker Sonnenaktivität sind diese Verbindungen über Reflektionen an der sporadisch auftretenden E-Schicht (kurz Es oder Sporadic-E) möglich. Desweiteren haben wir Funkamateure ein dichtes Netz von UKW-Relaisstationen die es dem Funkamateur erlauben selbst mit kleinsten Handfunkgeräten hunderte von Kilometern zu überbrücken. Eine weitere interessante Variante im Amateurfunk sind Verbindungen über Satelliten, wir Funkamateure haben unsere eigenen Satelliten sowie gemeinsam mit anderen Funkdiensten genutzte Satelliten im Weltall über die je nach Satellitentyp die ganze sichtbare Erde zur Reichweite steht. Auch interessant sind Verbindungen mit der Raumstation ISS, hier gibt es gelegentlich Projekte an Schulen wobei Schüler im Beisein von Funkamateuren mit einem Ausbildungsrufzeichen via Amateurfunk Kontakt zur ISS aufnehmen. Wer hier interesse hat und schon einen Funkscanner besitzt sollte die VHF-Frequenzen 145.800 und 145.825 Mhz in der Modulationsart FM im Auge behalten, bei einem direktem Überflug der ISS ist auf 145.800 Mhz in FM-Sprache und auf 145.825 Mhz in APRS gelegentlich Amateurfunkbetrieb zu hören.
Wie werde ich Funkamateur.
Es gibt verschiedene Wege das nötige Wissen für die Amateurfunklizenzprüfung zu erlangen, zum einen im Selbststudium oder in einem Vorbereitungskurs des DARC, gelegentlich bieten einzelne DARC Ortsverbände solche Vorbereitungskurse an. Wer sich für das Selbststudium entscheidet sollte zur Unterstützung die Bücher von DJ4UF Eckart Moltrecht in Betracht ziehen.
Einige Funkamateure besitzen ein besonderes Rufzeichen unter dessen Nutzung Interessierte erste Versuche auf den Amateurfunkbändern machen dürfen, dieser Ausbildungsfunkbetrieb ist für die Prüfungsvorbereitung ebenfalls sehr hilfreich und Empfehlenswert. Eine Übersicht der Funkamateure mit Ausbildungsrufzeichen gibt es beim DARC unter Ausbildungspaten (siehe unten).
Ausbildungsrufzeichen DN1MP für praktischen Ausbildungsfunkbetrieb im Amateurfunk.
Kontaktinformationen zur Bundesnetzagentur.
Die Lizenzprüfung wird bei einer zuständigen Außenstelle der Bundesnetzagentur abgelegt, Anträge zur Prüfung sowie aktuelle Prüfungstermine erhält man auf Anfrage bei einer der Außenstellen. Nachfolgend sind die Außenstellen der Bundesnetzagentur mit Amateurfunkverwaltung, die auch Amateurfunkprüfungen durchführen und weitere Auskünfte erteilen aufgelistet:
Online Lehrgänge zur Prüfungsvorbereitung.
Online Amateurfunklehrgang von DJ4UF Eckert Moltrecht.
AfuP - Prüfungstraining für das Amateurfunkzeugnis.
DARC Ausbildungspaten helfen bei Fragen und praktischem Betrieb.
Aktuelle Prüfungstermine für die Lizenzprüfung.
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